Touristische Apartmentvermietungen fordern klarere Vorgaben
Der Wiener Verband der Apartmentvermieter (VDAV) stellte gestern (05.09.2023) eine 5-Punkte-Agenda für die kommende Revision der Wiener Bauordnung vor. Dieses Programm soll die Rechtssicherheit für Vermietungen in Wohnzonen erhöhen und dabei klare, verständliche Standards und Sicherheitsvorgaben etablieren.
Obwohl der VDAV die geplante Neufassung der Wiener Bauordnung generell befürwortet, da sie eine Unterscheidung zwischen professionellen und sporadischen Vermietern ermöglicht, gibt es aus ihrer Sicht Anpassungsbedarf. Zu den Kernaufgaben zählen klare Genehmigungen für Apartmentvermietungen in Wohnzonen, einheitliche Brandschutz- und Elektrosicherheitsstandards und festgelegte Rahmenbedingungen für die Interaktion mit den Anrainern.
Ing. Andreas Novotny, Präsident des VDAV, betont die Wichtigkeit der professionellen Apartmentvermietung für die Wiener Wirtschaft. Er zählt auf, dass die über 10.000 Apartments in der Stadt jährlich einen Umsatz von über 170 Mio. € generieren und damit einen wesentlichen Beitrag zum Wiener Tourismus leisten.
Das vorgestellte 5-Punkte-Programm zielt darauf ab:
- Genehmigungen für touristische Vermietungen in Wohnzonen zu vereinfachen.
- Ersatzwohnraum realisierbar zu gestalten.
- Einheitliche Sicherheitsstandards für alle Vermietungen festzulegen.
- Ausnahmen hinsichtlich Barrierefreiheit in Altbauten zuzulassen.
- Die Zustimmung der Anrainer zu überdenken und praxisorientierter zu gestalten.
Mag. Irena Gogl-Hassanin, LL.M., eine Juristin im Bereich Immobilienrecht, unterstreicht, dass Wien unterschiedliche Wohnangebote für unterschiedliche Zielgruppen benötigt. Sie begrüßt zwar die 90-Tage-Beschränkung für nicht-gewerbliche Apartments, warnt jedoch davor, professionelle Anbieter durch zu strenge Vorschriften zu benachteiligen.
Abschließend betont Novotny die Bedeutung der Apartmentvermietung für das Flair Wiens und die touristische Anziehungskraft der Stadt. Er ruft die Stadtregierung auf, die Branche mit klaren Richtlinien zu unterstützen.
Der VDAV plant in der nahen Zukunft Gespräche mit den relevanten Wiener Behörden und hofft, für seine Vorschläge Gehör zu finden.
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AutorIn: Österreich.Immobilien Redaktion