erstellt am 07.06.2021
Tapezieren wie ein Profi: mit unseren 6 Tipps gelingt es - Österreich.Immobilien
Tapezieren wie ein Profi: mit unseren 6 Tipps gelingt es

Tapezieren wie ein Profi: mit unseren 6 Tipps gelingt es


Ob einfarbig und schlicht, knallbunt oder verziert mit hervorstechendem Muster. Tapeten verpassen einem Raum erst die entsprechende Atmosphäre. Sie sorgen für den gewissen Charme. Und obwohl all das bekannt ist, verzichten einige Wohnungs- oder Hausbesitzer auf das Tapezieren. Der Grund: die Angst, dass dabei etwas schief gehen kann. Dabei ist Tapezieren nicht besonders schwer. Auch nicht für absolute Laien und Anfänger. Mit einer guten Anleitung kann so gut wie nichts passieren. Genau diese Anleitung möchten wir dir hier an die Hand geben. 


Die Tipps zusammengefasst 



  • Alle Sicherungen vorher herausnehmen 

  • Die Steckdosen abkleben und abnehmen 

  • Pro Tapetenbahn die gemessene Wandhöhe plus 10 cm zusätzlich einplanen 

  • Die Tapetenbahnen gleich lang mit Kleister einweichen lassen 



Schritt 1: Untergrund prüfen 
Bevor tapeziert werden kann, muss der Untergrund gut und genau überprüft werden. Auch die Wand muss sorgfältig vorbereitet werden. Das spart am Ende nicht nur einiges an Geld, sondern auch Nerven, denn ohne einem perfekten Untergrund, kann das Tapezieren nur in der Katastrophe enden. 
So bereitest du die Wand vor 



  1. Die alten Rückstände der Tapete mit Igelwalze und Seifenwasser gründlich entfernen 

  2. Kleine Risse und Löcher verputzen, Unebenheiten ausgleichen 

  3. Checken, ob eine Grundierung auf die Wand aufgetragen werden muss 

  4. Der Untergrund muss fest, trocken, sauber und frei von Rissen sein. 



Schritt 2: Ermitteln der benötigten Tapetenmenge 
Wer nicht dutzende Male zum Nachkaufen in den Baumarkt fahren möchte, sollte sich Mühe geben beim Berechnen der benötigten Tapetenbahnen.


Schritt 3: Tapete richtig zuschneiden 
Dabei ist folgender Expertentipp hilfreich: Plane pro gemessener Wandhöhe zusätzlich 10 cm ein. Somit besteht später ein Spielraum für die kleinen Feinheiten. Gemessen wird grundsätzlich von der oberen Wandkante bis zur Bodenleiste. Die richtige Länge der Tapetenbahnen ist dabei wichtiger, als das Anbringen selbst. So gelingt dir der perfekte Zuschnitt.



  1. Messe von der oberen Wandkante bis zum Boden und addiere dazu 10 cm hinzu 

  2. Markiere die gemessene Länger auf einem Tapeziertisch 

  3. Rolle die Tapetenrollen vom linken Rand des Tisches bis zur eingezeichneten Markierung und knicke sie ein. 

  4. Schneide gerade mit einem Tapetenmesser an der geknickten Stelle entlang 



Schritt 4 – Anrühren des Kleisters und Einweichen lassen 
Logisch. Ohne Kleber hält die Tapete nicht an der Wand. Dabei kann nicht irgendein Kleister genommen werden, sondern einer, der auch zur gewünschten Tapetenart und dem Untergrund passt. Für das Anrühren gilt ganz allgemein: Die Tapete auf den Tapeziertisch legen und den Kleber quer und längs gleichmäßig verteilen. 



  1. die entsprechende Menge Wasser in einen Eimer geben 

  2. das Wasser kreisförmig mit einem Rührstab in Bewegung bringen, sodass ein Strudel entsteht 

  3. die entsprechende Menge (angegeben auf Verpackung) zügig hineingeben 

  4. den Kleister je nach Art unterschiedlich lange verrühren 



Wenn der Kleister gründlich auf der Tapetenbahn verteilt wurde, wird die Tapete zusammengelegt. Die Tapetenbahn wird dabei zu zwei Dritten und einem Dritten eingerollt. Im Anschluss muss der Kleister wirken und die Tapete einweichen. Durch das Feuchtwerden dehnt sie sich aus. Es ist sinnvoll, nur so viele Bahnen mit Kleister einzustreichen, wie auch verarbeitet werden können. Dankt das Ergebnis am Ende gleichmäßig aussieht, sollten alle Tapetenbahnen genau gleich lang einweichen. Ein mitlaufender Timer eignet sich also sehr gut. 


Schritt 5: die erste Bahn anbringen 
Die erste Tapetenbahn bildet den Grundstein, an dem sich alle kommenden Bahnen ausrichten. Wer also ein schief und krumm tapeziertes Zimmer verhindern möchte, sollte sich beim Anbringen der ersten Bahn besonders viel Mühe geben. Dafür am besten wie folgt vorgehen 



  • die Breite der Bahn messen und entsprechend an der Wand mit einem Stift markieren 

  • mit der Wasserwaage eine senkreichte Linie entlang der Markierung einzeichnen 

  • die Tapete an der Wand oben ansetzen 

  • fünf Zentimeter Übersatz nach oben lassen 

  • die Tapete vorsichtig andrücken und anbringen 

  • mit einer Malerbürste die Bahn glattstreifen

  • mit einem Cutter die Überreste oben und unten gerade abschneiden 



Tipp vom Profi: am besten immer vom Fenster weg Tapezieren. Die eventuellen Überlappungen der Tapete im Nahtbereich sind so nicht besonders gut sichtbar und fallen fast nicht auf. 


Schritt 6 – die Ecken richtig Tapezieren 
Die meisten Fehler und Missgeschicke beim Tapezieren passieren in den Ecken. Und zwar, weil die Tapetenbahnen zu weit um das Eck geklebt werden. Wie genau die Ecke tapeziert werden muss, hängt von der Tapetenart ab. Als Tipp gilt jedoch in jedem Fall: 



  • die Tapetenbahn an der Ecke so ansetzen, dass ein bis zwei Zentimeter in der Breite überstehen 

  • Den Überstand um das Eck drücken, wenn die Bahn richtig sitzt. Die zweite Bahn wird wieder neu angebracht 

  • der vorher angebrachte Überstand wird einfach übertapeziert 


Grundsätzlich gilt: 

  1. Raufasertapete: rund 2 cm um das Eck kleben und die zweite Bahn an der Ecke ansetzen lassen. 

  2. Vliestapete: exakt im Eck enden lassen und die folgende Tapetenbahn daran ansetzen und anbringen. 

  3. Mustertapete: gleiches Vorgehen wie bei der Vliestapete, nur dass das Muster beachtet werden muss. 



Wer die Tipps einhält und sich für das Tapezieren die nötige Zeit nimmt, kommt zu einem guten professionellen Ergebnis und muss das Tapezieren nicht teuren Profis überlassen. Wir wünschen viel Erfolg und starke Nerven beim nächsten anstehenden Projekt.


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