erstellt am 07.06.2021
So verlegen Heimwerker Fliesen - Österreich.Immobilien
So verlegen Heimwerker Fliesen

So verlegen Heimwerker Fliesen


Wenn es um das Thema Fliesen verlegen geht, denken viele Heimwerker, dass diese Arbeit nur von einem Fachmann ausgeführt werden kann. Das ist jedoch nicht so. Jeder Heimwerker, der sich ein wenig im Umgang mit Werkzeugen auskennt, kann auch Fliesen verlegen. Es ist natürlich immer etwas Übung erforderlich. Trotzdem kann sich jeder an diese Herausforderung heranwagen. In der nachfolgenden Anleitung werden die erforderlichen Arbeitsschritte noch genauer beschrieben. 


Übersicht über erforderliche Werkzeuge
Viele der benötigten Werkzeuge befinden sich schon im Besitz eines jeden Heimwerkers. Sollte noch etwas fehlen, dann lassen sich diese Werkzeuge aber für ein paar Euro in jedem Baumarkt beschaffen. Folgende Werkzeuge sollten vor Beginn der Arbeit zur Hand sein: 



  • Zollstock und Richtschnur

  • Mörteleimer und Rühraufsatz für die Bohrmaschine

  • Kelle, Zahnspachtel und Gummiwischer

  • Schwamm, Lappen und Knieschoner



Es gibt noch viele weitere Werkzeuge zum Verlegen von Fliesen. Die oben aufgelisteten Werkzeuge sind jedoch unbedingt erforderlich. Um die Fliesen dann auch sauber auf das richtige Maß schneiden zu können, eignet sich ein Fliesenschneider sehr gut. Es funktioniert aber auch mit einem Winkelschleifer, der mit einer Steintrennscheibe ausgestattet ist. Eine etwas teurere Diamanttrennscheibe weist eine höhere Standzeit auf als eine einfache Steintrennscheibe. 


Liste der erforderlichen Materialien
Sind die Werkzeuge vorhanden oder auch besorgt worden, müssen die erforderlichen Baustoffe angeschafft werden. Das Wichtigste sind die Fliesen. Es sollte immer eine zusätzliche Kiste mit Fliesen besorgt werden. Dafür gibt es zwei wesentliche Gründe. Ein Grund ist, dass beim Verlegen der Fliesen, die eine oder andere zu Bruch geht. Das lässt sich niemals vermeiden und passiert auch den Profis. Der zweite Grund ist der, dass immer ein paar Ersatzfliesen parat sind, wenn nach einigen Jahren einige Fliesen erneuert werden müssen. Auch hochwertige Fliesen sind nach einigen Jahren meistens nicht mehr im gleichen Design erhältlich. Neben den Fliesen müssen aber noch weitere Komponenten besorgt werden. Dazu gehören: 



  • Zum Untergrund passender Fliesenkleber

  • Fließspachtel und Fugenmörtel

  • Grundierung, Klebeband und Zementschleier-Entferner



Die Arbeit sorgfältig vorbereiten
Soll der Fußboden gefliest werden, muss zunächst der Raum vollständig ausgeräumt sein. Anschließend steht die restlose Beseitigung des alten Bodenbelags an, sofern einer vorhanden ist. Besonders wichtig ist es, dass der Untergrund tragfähig ist und absolut keine Unebenheiten aufweist. Insbesondere dann, wenn großformatige Fliesen verlegt werden sollen, muss der Untergrund sehr eben sein. 


Um Unebenheiten auszugleichen, wird in einem Mörteleimer Ausgleichsmasse mit Wasser vermischt. Zum Mischen eignet sich eine Bohrmaschine, in der ein Rühraufsatz eingespannt ist. Am besten gelingt es mit einer niedrigen Drehzahl. Die sehr dünn angemischte Ausgleichsmasse wird dann in die Vertiefungen des Untergrunds gegossen. Dann wird sie mit einem Gummiwischer geglättet. Handelt es sich um einen eher grobkörnigen Betonboden, ist dieser in der Regel sehr saugfähig. Damit der Boden nicht zu viel Flüssigkeit aus der Ausgleichsmasse aufsaugt, kann gerne zuvor eine Grundierung aufgetragen werden. Der Ausgleichsmasse sollten etwa zwei bis drei Tage Zeit gegeben werden, damit sie vollständig aushärten kann. 


Eine Bezugslinie festlegen
Es ist auf keinen Fall empfehlenswert, die Arbeit direkt an einer Wand zu beginnen. Deutlich besser ist es, von der Mitte des Raums aus bis zu den Wänden zu arbeiten. Daher muss im ersten Schritt die Mitte exakt ausgemessen werden. Da die meisten Räume einen rechteckigen Grundriss aufweisen, lässt sich die Mitte schnell ermitteln. Es braucht lediglich die Mitte der beiden kürzeren Wände angezeichnet zu werden. Dann werden diese beiden Markierungen mit einem Strich auf dem Fußboden verbunden. 

Ein Problem besteht jedoch darin, dass nicht alle Räume rechtwinkelig sind. In solch einem Fall ist es sinnvoll, die Bezugslinie parallel zu einer Wand zu ziehen. Die Verlegerichtung sollte dann immer so gewählt werden, dass beim Betreten des Raums ein angenehmes optisches Erscheinungsbild entsteht. Bei der Festlegung dieser Bezugslinie ist immer größte Sorgfalt erforderlich, weil sie letztendlich ausschlaggebend für das Arbeitsergebnis ist. Dann kann es mit dem Verlegen der Fliesen auch schon losgehen. 


So werden die Fliesen verlegt
Zunächst muss der Fliesenkleber vorbereitet werden. Fliesenkleber gibt es von verschiedenen Herstellern. Sie unterscheiden sich sowohl in der Vorbereitung als auch in der Verarbeitung. Deshalb ist es enorm wichtig, die Hinweise auf der Verpackung genauestens durchzulesen und auch zu befolgen. 

Die meisten Fliesenkleber werden in einem Mörteleimer mit Wasser angerührt. Um den pulverförmigen Fliesenkleber mit Wasser zu vermischen, kann wieder die Bohrmaschine mit dem Rühraufsatz zum Einsatz kommen. Der angemischte Fliesenkleber sollte eine weiche Konsistenz haben, aber auf keinen Fall zu dünnflüssig sein. Nach dem Anrühren muss der Fliesenkleber noch etwas ziehen. Wie lange dies erforderlich ist, steht ebenfalls auf der jeweiligen Verpackung. Auf keinen Fall sollte der Fliesenkleber unmittelbar nach dem Anmischen verwendet werden. 

Ist der Kleber bereit für die Anwendung, wird er auf einem kleinen Bereich, etwa einem Quadratmeter, ausgebracht und gleichmäßig verteilt. Mit einem Zahnspachtel erfolgt die gleichmäßige Verteilung. Die Breite der Zähne vom Zahnspachtel hängt immer ab von dem Maß der Fliesen. Bei kleineren Fliesen in der Größe 10 x 10 Zentimeter sollte die Zahnbreite des Spachtels etwa sechs Millimeter betragen. Bei Fliesen von 20 x 20 Zentimetern sind es acht, und bei Ausführungen von 30 x 30 Zentimetern sind es zehn Millimeter Zahnbreite. Dazu gibt es auch in den meisten Fällen Hinweise auf dem Gebinde. 

Die Fliesen werden dann eine nach der anderen mit einer minimalen Drehung in den Kleber gedrückt und mit einem Gummihammer etwas festgeklopft. Zwischen den einzelnen Fliesen müssen immer Fugen verbleiben. Diese sollten je nach Größe der Fliesen etwa zwei bis fünf Millimeter breit sein. Wichtig ist, dass die Fugen stets gleichmäßig breit sind und immer exakt parallel zu den Fliesen verlaufen. Wer zum ersten Mal Fliesen verlegt, hat Schwierigkeiten, gleichmäßige Fugen zu schaffen. Das ist aber gar kein Problem. In nahezu jedem Baumarkt gibt es sogenannte Fliesenkreuze aus Kunststoff. Diese werden einfach an jeder Ecke einer verlegten Fliese angebracht. Sie dienen dann sozusagen als Anschlag für die folgenden Fliesen. Die Fliesenkreuze brauchen nicht wieder herausgenommen zu werden. 


Fliesen richtig schneiden
Wie bereits erwähnt, können Fliesen sehr präzise mit einem entsprechenden Fliesenschneider oder einem Winkelschleifer zurechtgeschnitten werden. Wer jedoch nicht solche Werkzeuge besitzt, kann trotzdem Fliesen schneiden. Dazu wird die Fliese an der erforderlichen Schnittstelle auf der lasierten Seite mit einem einfachen Glasschneider oder einem ähnlichen Werkzeug angeritzt. Danach wird die Fliese so auf eine Tischplatte gelegt, dass die Schnittstelle exakt mit der Tischkante übereinstimmt. Mit einer Hand wird sie fest auf den Tisch gedrückt, während das abzutrennende Stück mit einem Hammer abgeschlagen wird. Da zu dieser Technik ein wenig Geschick erforderlich ist, sollte es an nicht mehr benötigten Fliesen geübt werden. 


Die neu verlegten Fliesen verfugen
Nach etwa einem Tag ist der Fliesenkleber so weit ausgehärtet, dass mit dem Verfugen begonnen werden kann. Dazu wird Fugenmörtel mit Wasser angemischt. Das Ganze sollte eine breiige Konsistenz aufweisen. Dann lässt es sich am besten verarbeiten. Der angemischte Fugenmörtel wird auf dem Boden verteilt und mit einem Fugengummi in diagonaler Richtung zu den Fliesen gleichmäßig geebnet. Sollte zu viel vom Material aufgetragen sein, lässt es sich mit einem Gummiwischer wieder entfernen. 

Nachdem der Fugenmörtel angetrocknet ist, wird mit Wasser und einem Schwamm alles gereinigt. Hinterher können die Fliesen mit einem trockenen Tuch abgetrocknet werden. Es kann sein, dass die Fliesen nach ein bis zwei Wochen immer noch etwas gräulich aussehen. Dies lässt sich mit dem Zementschleier-Entferner wieder bereinigen.


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