Parkett professionell verlegen
Um einen professionell wirkenden Parkettfußboden zu verlegen, muss keiner erst eine handwerkliche Ausbildung absolvieren. Jeder Heimwerker, der mit den gängigsten Werkzeugen umgehen kann, ist in der Lage, ein Parkett zu verlegen. Mittlerweile gibt es eine umfangreiche Auswahl an Klick-Parkett, das schwimmend auf dem Boden verlegt wird. Wie dabei vorgegangen wird, ist in der nachfolgenden Anleitung ausführlich beschrieben.
Folgende Dinge werden benötigt
Um es gleich vorweg zu erwähnen, es sind keine besonderen Werkzeuge erforderlich, um ein Parkett der neuesten Generation fachmännisch zu verlegen. Folgende Werkzeuge sind erforderlich:
- Kappsäge, notfalls reicht auch ein Fuchsschwanz
- Stichsäge oder Handkreissäge
- Werkzeuge zum Messen und Anzeichnen
- Hammer, Schlagholz und Zugeisen
- Scharfes Messer oder Cuttermesser
Diese wenigen Werkzeuge sind völlig ausreichend, um das Parkett zu verlegen. Es sind aber auch noch einige Materialien erforderlich. Neben dem eigentlichen Parkett werden diese Dinge benötigt:
- Dampfbremse und Trittschalldämmung
- Abstandskeile
- Rosetten für Heizungsrohre und Übergangsschienen
- Sockelleisten mit passenden Halterungen
Sind diese Komponenten und die oben genannten Werkzeuge vorhanden, kann die Arbeit sofort beginnen. Es ist auf jeden Fall erforderlich, den Raum vollständig auszuräumen.
Den Untergrund richtig vorbereiten
Besonders wichtig ist ein ebener Untergrund. Unebenheiten müssen daher unbedingt beseitigt werden. Auf einem Untergrund aus Beton muss mitunter noch etwas gespachtelt und geschliffen werden. Mit einem Richtscheit oder einem geraden Brett lässt sich die Oberfläche sehr gut auf noch vorhandene Unebenheiten überprüfen.
Ist die Beschaffenheit der Oberfläche in Ordnung, muss der Untergrund vom Staub befreit werden. Handelt es sich um einen Untergrund aus Beton oder um einen gefliesten Boden, wird zunächst eine Dampfbremse verlegt. Diese wird in Form einer Folie angeboten. Sie verhindert, dass sich unter dem Parkett Feuchtigkeit bildet. Die Dampfbremse sollte so verlegt werden, dass sie an den Wänden etwa fünf Zentimeter übersteht.
Im nächsten Arbeitsschritt wird die Trittschalldämmung verlegt. Diese reduziert die auf dem Parkettboden auftretenden Gehgeräusche um etwa 20 Prozent. Die Trittschalldämmung erhöht den Wohnkomfort im erheblichen Maße. Nachdem die Trittschalldämmung ausgelegt ist, sollte das Parkett schon in den Raum gebracht werden. Dort sollte es ein bis zwei Tage liegen, bevor die Verpackungen geöffnet werden. Dadurch bekommt das Material die Möglichkeit, sich an das Klima im Raum anzupassen.
Das Parkett verlegen
Nachdem der Boden wie oben beschrieben vorbereitet ist, kann es endlich losgehen mit dem Verlegen des Parketts. Die Verlegerichtung sollte nach Möglichkeit längs zum Lichteinfall gewählt werden. Dann beginnt das Verlegen an einer Wand. Die Parkettdielen haben jeweils an einer Läng- und einer Querseite eine Nut. An den gegenüberliegenden Seiten sind sie mit einer Feder versehen. Es ist empfehlenswert, die Seite mit der Nut an der Wand zu verlegen. Zuvor sollte die Nut aber mit einer Handkreissäge oder mit einer Stichsäge abgeschnitten werden.
Die Parkettdielen sollten einen Abstand von etwa einem Zentimeter zur Wand aufweisen. Die dadurch entstehende Fuge dient als Dehnungsfuge. Das Parkett reagiert auf Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsänderungen mit Ausdehnung. Aus diesem Grund ist es wichtig, an den Wänden ausreichend Platz zu lassen. Damit die Dehnungsfuge gleichmäßig breit ist, sollten Abstandskeile genutzt werden. Dann wird eine Diele neben der anderen ausgelegt und an den Stirnseiten mit einem Hammer und einem Schlagholz miteinander verbunden.
Der Zuschnitt an den Wandabschlüssen
Das Abschlussstück muss auf die erforderliche Länge gekürzt werden. Das richtige Maß zu ermitteln ist ganz einfach. Zunächst wird die Feder an der Querseite der Parkettdiele abgesägt. Dann wird sie mit der Unterseite nach oben auf die bereits verlegten Dielen gelegt. Dann ist es einfach, die Schnittstelle anzuzeichnen.
Am einfachsten lassen sich die Dielen mit einer Kappsäge zurechtschneiden. Wer nicht im Besitz einer solchen Säge ist, kann aber auch eine Stichsäge oder einen Fuchsschwanz verwenden. Bei der Benutzung einer elektrischen Säge ist ein feinzahniges Sägeblatt vorteilhaft. Feinzahnige Sägeblätter weisen zwar keine hohen Schnittleistungen auf, aber sie erzielen saubere Schnittkanten.
Das zurechtgesägte Endstück wird dann in die entsprechende Position gebracht und mittels Zugeisen und Hammer an den anderen Dielen fixiert. Mit dem abgetrennten Stück beginnt dann die zweite Reihe der Dielen. Auf diese Weise entsteht ein optisch ansprechender Versatz im Raum.
Hindernisse richtig ausschneiden
Es gibt wahrscheinlich keinen Raum, der frei von Hindernissen ist. In den meisten Fällen handelt es sich um Heizungsrohre oder Türzargen. Diese Hindernisse auszuschneiden, erfordert ein wenig handwerkliches Geschick. Am besten gelingen die Ausschnitte mit einer Stichsäge. Aber auch beim Ausschnitt der Hindernisse sollte an die erforderliche Dehnungsfuge gedacht werden. Daher ist es empfehlenswert, immer etwa einen Zentimeter mehr wegzuschneiden als erforderlich.
Sockelleisten, Übergansschienen und Rosetten anbringen
Nachdem das Parkett im Raum verlegt wurde, beginnen die Nacharbeiten. Dort, wo die Heizungsrohre aus dem Parkett ragen, werden entsprechende Rosetten angebracht. An den Übergängen zu Türschwellen oder zu anderen Fußböden können sogenannte Übergansschienen aus Aluminium angebracht werden. Nachdem diese Arbeiten fertiggestellt sind, sollte ein optisch ansprechendes Ergebnis entstanden sein.
Der letzte Arbeitsschritt besteht darin, die Sockelleisten an den Wänden anzubringen. Je nach Ausführung werden sie mit Stahlnägeln oder mit entsprechenden Clips befestigt. Die Clips müssen zuvor an der Wand angedübelt werden. Der Vorteil bei dieser Variante ist, dass sich die Sockelleisten jederzeit werkzeuglos abnehmen lassen.
Modernes Fertigparkett oder konventioneller Parkettboden?
Die oben beschriebene Vorgehensweise bezieht sich auf Fertigparkett. Dieses kann unmittelbar nach dem Verlegen genutzt werden. Es erfordert keine weiteren Arbeitsschritte. Beim Verlegen vom konventionellen Parkett gibt es Unterschiede bei der Befestigung. Die Parkettdielen werden an den Stößen vollflächig verleimt. Dadurch bildet der gesamte Fußboden ebenfalls eine komplette Einheit.
Ein konventioneller Parkettboden muss nach dem Verlegen aber noch versiegelt werden. Je nach Ausführungen sind mehrere Durchgänge bei der Versiegelung erforderlich. Nach jedem Arbeitsgang muss das aufgetragene Mittel mindestens acht Stunden lang trocknen. Erst danach kann die nächste Schicht aufgetragen werden. Daher verursacht ein solcher Parkettboden einen größeren Arbeitsaufwand und auch höhere Kosten.
Ein konventionelles Parkett bietet aber auch einige Vorteile. Dazu gehört, dass sich beim Verlegen kreative Muster erstellen lassen. Zudem lässt sich ein solches Parkett auch in Räumen auslegen, die sehr stark verwinkelt sind. Das Verlegen von Fertigparkett ist in solchen Räumen manchmal sehr umständlich. Das konventionelle Parkett ist zwar etwas teurer bei der Verlegung, aber es weist dafür auch eine höhere Nutzschicht auf. Sollte ein solcher Fußboden nach vielen Jahren intensiver Nutzung nicht mehr schön aussehen, kann er einfach geschliffen und erneut versiegelt werden.