erstellt am 07.06.2021
10 einfache Schritte um Ihren Teppichbelag wie ein Profi zu verlegen! - Österreich.Immobilien
10 einfache Schritte um Ihren Teppichbelag wie ein Profi zu verlegen!

10 einfache Schritte um Ihren Teppichbelag wie ein Profi zu verlegen!


Wir nehmen es kaum bewusst war, doch der Bodenbelag trägt ganz wesentlich zum Wohlgefühl und der Atmosphäre eines Raumes bei. Ein schöner Teppich sorgt da gleich für angenehmes Raumklima. Aber ein Teppichboden ist teuer, vor allem weil es jemanden braucht, der diesen professionell einlegt. Aber ist das wirklich so? Braucht es zwangsläufig einen Experten? Wir erklären hier, wie der Teppichboden ganz alleine und ohne teuren Profi verlegt werden kann. 

Der Teppich wird vollflächig in Räumen ausgelegt und die Beschaffenheit und Struktur des Materials der Rückseite kann ganz unterschiedlich aussehen. Die textilen Bodenbeläge sind keine neue Erfindung. Es gibt sie bereits seit 550 vor Christus. So richtig in Mode kam der Teppichboden allerdings erst mit den 50er-Jahren. Die Bestandteile eines klassischen Teppichbodens werden in zwei Bereiche unterteilt. Dazu zählt zum einen die Nutzschicht und zum anderen die Tragschicht. Zur Herstellung der Nutzschicht kommen natürliche oder synthetische Fasern sowie Mischungen aus beiden zum Einsatz. Auch die Tragschicht kann aus synthetischen oder natürlichen Materialen hergestellt werden. Statt Teppichboden ist heute das Wort „Teppich“ im Sprachgebrauch. 

Teppich richtig verlegen 
Der Teppich zählt bis heute zu den beliebtesten Bodenbelägen von Räumen. Er ist weich, flauschig und warm, er ist in vielen unterschiedlichen Qualitäten, Farben und Mustern zu haben, er dämpft Geräusche gut ab und kann recht leicht verlegt werden im Gegensatz zu Laminat und Co. Zudem regulieren Bodenbeläge wie Kokos oder Sisal die Luftfeuchtigkeit im Raum. Unsere Schritte zum Verlegen von Teppich bezieht sich hier auf einen Raum mit einer Bodenfläche von 20 m². 

Diese Werkzeuge werden benötigt: 



  • Spachtelmasse 

  • Stahlnägel 

  • Ca. 22 Meter Anschlussschienen, Fußleisten oder Viertelleisten 

  • Ca. 30 Meter Klettband oder doppelseitiges Klebeband

  • Teppich von der Rolle inklusive Sicherheitszugabe und Türnischen (Standartmaß meist 5 x 6 Meter) 



Wichtiger Hinweis: Messern Sie Ihren Raum vorher genau aus und kaufen Sie den Bodenbelag anhand der von Ihnen gemessenen Maße. Wenn Sie nicht sicher sind, wie viele Bodenbelag Sie für den Raum benötigen, können Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort sicher weiterhelfen. 


Schritt 1: 
Zunächst muss der Raum vermessen werden. Ausgegangen wird dabei von der größten Breite des Raumes inklusive ein Überstandmaß von weiteren 10 cm. Die Wände verlaufen nicht immer parallel, daher sollte der Raum an mehreren Stellen in der Breite gemessen werden. 


Schritt 2: 
Der alte Teppich muss raus. Es wird ausdrücklich davon abgeraten, einen neuen Teppichboden einfach über den alten zu verlegen, da dies das reinste Paradies für Bakterien ist. Befindet sich stattdessen ein Parkettboden, PVC oder Laminat, kann der neue Teppich bedenkenlos darüber verlegt werden. Wenn es sich bei dem alten Bodenbelag um einen gespachtelten Boden oder Estrich handelt, müssen die alten Klebereste restlos entfernt werden und größere Unebenheiten mit einer Spachtelmasse ausgebessert werden, bevor der Teppich verlegt wird. Sobald der Untergrund trocken und eben ist, muss er in einen staubfreien Zustand gebracht werden. Dazu am besten einmal gründlich absaugen. 


Schritt 3: 
Jetzt können Sie den Teppichboden ausrollen und diesen locker im Raum verteilen. An den Wänden sollte dieser nun etwa 10 cm überstehen. Das Produkt, gerade wenn es sich um ein Naturprodukt handelt, muss sich nun mindestens 24 Stunden an die Raumtemperatur gewöhnen, sodass der Teppich keine unschönen Falten wirft. Es muss auch beachtet werden, dass der Teppich durchaus bis um bis zu 2 Prozent schrumpfen kann, wenn er die Feuchtigkeit des Raumes aufnimmt. Deshalb sollten Sie diese Differenz bereits beim Ausmessen der Bahnen mit einkalkulieren. 


Schritt 4: 
Jetzt mit der Schneidekante den Teppich in die jeweiligen Seitenkanten des Raumes drücken. Im Anschluss nach und nach mit dem Messer und der Schneidekante grob vorschneiden. Beachten Sie beim Verschnitt die 10cm + 2 Prozent. 


Schritt 5: 
Die lose Verklebung: nehmen Sie das doppelseitige Klebeband und befestigen Sie es an den Teppichrändern, den Stößen und den Türschwellen. Danach den Teppichboden fixieren und von der Mitte aus nach außen hin glattstreichen. Zum Fixieren kann ein breitflächiger Gegenstand helfen. 


Schritt 6: 
Nun schneiden Sie die überstehenden Seitenkanten vorsichtig mit dem Teppichmesser ab. Dafür an den Teppichinnenseiten erst diagonal einschneiden und nicht direkt bis zum Boden gehen. Arbeiten sie mit einer scharfen Klinge, das sorgt für ein leichtes und exaktes Schneiden. 


Schritt 7: 
Die überstehenden Stücke an den Innenecken des Teppichs in die Ecke drücken und den Rest vollständig entfernen. Schneiden Sie aber nicht zu viel ab. 


Schritt 8: 
Jetzt ebenfalls bei den Außenecken des Teppichs einschneiden. Auch hier nicht bis ganz zum Boden. Im Anschluss dann den überstehenden Teppich abschneiden. 


Schritt 9: 
Drücken Sie mit der stumpfen Seite des Messers den Teppichboden an den Türzargen und Schwellen ein und schneiden dann rund einen halben Zentimeter darüber den Teppich ab. Danach den kleinen Teppichüberstand unter die Schwelle drücken. Dabei kann auch ein herkömmliches Küchenmesser oder ein Schraubenzieher helfen. 


Schritt 10: 
Mit Hilfe einer Akku-Bohrmaschine jetzt an den Wänden die Sockelleisten befestigen. Alternativ kann auch Hammer und Stahlstift benutzt werden. Für die Variante mit den Nägeln lassen Sie zwischen diesen rund 80 bis 100 cm Platz. Die Sockelleiste kann aber auch aufgeklebt werden. Dazu müssen Sie die Hinweise des Herstellers genau beachten. 
Tipp: Für den Übergang hin zur Treppen, fixieren Sie den Teppich am besten an dieser Stelle mit einer Metallschiene. 


Teppich auf der Treppe verlegen: so geht’s! 
Auch dabei gilt: es müssen alle Verschmutzungen entfernt werden und der Untergrund in einen staubfreien Zustand gebracht werden. Wenn der Teppich sich in Ruhe an die Raumtemperatur gewöhnen konnte, beginne Sie am besten oben und arbeiten sich dann runter. Das Klebeband dabei immer bis zum äußersten Rand kleben. Im Anschluss überkreuzend diagonal das Klebeband ankleben und die obere Schutzfolie noch nicht abziehen. 
Hinweis: Vergessen Sie nicht die Stirnseite der Trittstufe. Schneiden Sie am besten immer gegen die Schlinge, also immer quer, damit es zu keinen Ausfransungen kommen kann. 
Schneiden Sie jetzt ein Stück für die Treppe vor und passen Sie dieses Stück im nächsten Schritt an. Dann können Sie die obere Schutzfolie vom Klebeband abziehen und das Stück Teppich vorsichtig exakt aufkleben. Mit einer Farbrolle (unbenutzt natürlich) können Sie den Teppich dann fest andrücken. Nach dem Verkleben die überstehenden Stücke wegschneiden. 
Tipp: Ist der Teppich aus einem sehr starren Material, können Sie diesen auch mit kleinen Nägeln auf den Stufen befestigen. Für alle weiteren Stufen gehen Sie nach dem selben Prinzip vor. 
Sollten Sie beim Zuschneiden für die Treppenstufen nicht sicher sein, schneiden Sie aus Kork oder Karton maßstabsgetreue Schablonenaus. Damit gelingt das Verlegen deutlich einfacher. Es gibt im Fachhandel übrigens bereits gekettelte und vorgeschnittene Teppichstücke für normale Standarttreppen.



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