erstellt am 08.06.2021
Mieterschutz - Diese Rechte haben Mieter - Österreich.Immobilien

Mieterschutz - Diese Rechte haben Mieter

Rechtliche Informationen zum Mieterschutz



Ein gesetzlich abgemachter Mieterschutz gibt den Mieter viele Rechte aber auch manche Pflichten an. Der Mieterschutz verschafft dem Mieter viele Vorteile und dem Vermieter Nachteile

Wovor schützt der Mieterschutz?
Der Mieterschutz gibt den Mieter die Sicherheit, dass ihm der Vermieter unbegründet bzw. fristlos kündigt. Um das Mietverhältnis zu beenden, braucht der Vermieter bestimmte Gründe wie z.B. ein dringender Eigenbedarf den er beweisen muss oder das Nicht-Zahlen der Miete. Aber auch in solchen Situationen ist der Mieter sehr gut gesichert, weil der Vermieter keine Zwangsräumung anordnen kann, erstmals muss er eine Anzeige erstatten. Falls der Mieter in der Zwischenzeit einen Teil des Betrags gezahlt hat, muss neu geklagt werden. Ein solcher Prozess kann sich bis zu einem Jahr hinauszögern und der Mieter kann weiter in die Wohnung wohnen.

So garantiert der Mieterschutzverband ein angenehmes Wohnen
Nach Unterzeichnung des Mietvertrags bekommt man das Recht auf Privatsphäre, und falls der Vermieter den Zustand der Wohnung überprüfen möchte, muss er den Mieter über seinen Besuch benachrichtigen.

Wann ist eine Mietminderung erlaubt?
Laut österreichischem Mieterschutzverband ist eine Mietzinsminderung erst dann zulässig, wenn sich der Wohnqualität verschlechtert.Der Mieter hat seit 2006 eine Rügepflicht, das bedeutet, dass der Mieter den Vermieter über die Schäden informieren muss.
Die Mietminderung kann nicht dauerhaft sein, sie ist nur so lange möglich, solange wie die Schäden nachweisbar sind. Falls es sich bloß um einige Tage handelt, wird der Preis für diese Tage gesenkt und nicht für den ganzen Monat geltend gemacht werden.

Die Folgen des Mieterschutzes für die Miete
Mietkosten sind im Mietrechtsgesetz festgelegt und an den Mietkostenindex verknüpft, der sich allerdings regional unterscheidet. Wenn Mieter den Richtwert wissen wollen, dann sollten sie sich an die zuständige Gemeinde wenden. Die Mieter haben den Anspruch die Abrechnung der Betriebskosten zu erfahren.
Wenn der Vermieter größere Erhaltungs- bzw. Sanierungsarbeiten finanzieren muss, kann er den Mietzins erhöhen. Falls die Wertsicherheitsklausel kein Bestandteil des Mietvertrages ist, kann der Mieter gegen die Erhöhung klagen.

Wer übernimmt die Maklerprovision?
Die Maklerprovision wird vom Mieter bezahlt, und darf bei unbefristeten Mietverträgen maximal zwei Monatsmieten betragen, und bei befristeter Vertag ist nur eine Monatsrate zulässig. Wenn ein befristeter Vertrag in einen unbefristeten umgewandelt wird, dann wird erneut eine halbe Monatsmiete fällig. Der Mieter muss keine Provision bezahlen wenn der Makler gleichzeitig der Eigentümer oder Hausverwalter der Immobilie ist oder verwandt mit dem Vermieter ist. Der Mieter kann sogar den Mietvertrag auflösen.

Welche Regelungen gibt es laut Mieterschutz bei der Nebenkostenabrechnung?
Wenn es um die Höhe der Betriebskosten und Nebenkosten geht, gibt es keine konkreten Vorschriften weil alles vom Stromanbieter und Wärmeanbieter abhängt. Falls der Mieter den Eindruck hat zu hohe Betriebskosten zu bezahlen, hat er das Recht in die Betriebskostenabrechnung Einsicht zu nehmen.

Wie können sich Mieter selbst schützen?
Bevor der Mieter den Mietvertrag unterschreibt, sollte er sich zuerst über seine allgemeinen Rechte und Pflichten bzw. die Aufgaben des Vermieters detailliert aufklären lassen. Normalerweise laut dem österreichischen Mietrecht werden fehlende Klauseln im Mietvertrag zum Vorteil von Mieter behandelt, dennoch sollte der Mietvertrag so viele Streitpunkte wie möglich zuvor klären. Wenn dem Mieter einzelnen Punkten nicht klar sind, kann er sich an der Arbeiterkammer oder dem Mieterschutzverband wenden.

Ein häufiger Fall für das Mietrecht – die Kaution
Um ihre Kaution wiederzubekommen, müssen sich manche Mieter erst auf das MRG berufen. Um die Kaution zu behalten, nehmen viele Vermieter als Anlass das nicht fachkundige Ausmalen der Wohnung oder die Mietrückstände. Der Vermieter darf nur dann die Mietkaution behalten wenn der Mieter Müll oder Schäden zurücklässt. Die Streitursache ist meistens das Ausmalen, weil Mieter das selber erledigen, um Geld zu sparen. Der Mieter ist verpflichtet die Wohnung so zu verlassen, wie sie vorgefunden wurde.

Wie sieht der Mieterschutz bei Schimmel aus?
Die meisten Vermieter geben die Schuld dem Mieter wenn in der Wohnung Schimmel festgestellt wird. Laut OGH wenn es im Mietvertrag keine Klausel zum Lüftungsverhalten festgelegt ist, dann muss der Vermieter die Kosten für die Beseitigung des Schimmels übernehmen.
Da Schimmel gesundheitsgefährdend sein kann, ist eine Senkung des Mietzinses von bis zu 100 Prozent zulässig. Bevor der Mieter sich auf ein solches Deal einlässt, sollte er sich zuerst an einen Rechtsanwalt wenden und die Schäden als Beweis fotografieren. Anstatt die Miete zu senken, sollte eine Benachrichtigung an den Mieter gesendet werden, in die der Vermieter betont, dass die Miete nur unter Vorbehalt gezahlt wird.


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