Der Preisspiegel
Der Preisspiegel: Orientierungshilfe zur Bewertung von Immobilien
Auf dem Immobilienmarkt sind nicht nur die Eigenschaften des Hauses oder der Wohnung entscheidend, die angeboten werden soll. Auch die allgemeine Entwicklung des Marktes spielt eine große Rolle dafür, wie viel eine Immobilie beim Verkauf wert ist. Um die Entwicklung des Immobilienmarktes vorherzusagen, hilft ein Blick in die Vergangenheit. Der Preisspiegel hilft dabei, den Wert einer Immobilie unter Berücksichtigung äußerer Faktoren zu berechnen.
Welche Immobilienpreise sind für Österreich üblich?
So allgemein lässt sich diese Frage nicht beantworten. Für den Preis einer Immobilie ist deren Standort ein wichtiger Punkt. In Österreich gibt es ein Preisgefälle zwischen den Westen und dem Osten des Landes. Das heißt, Immobilien sind im Westen generell teurer als im Osten. Deshalb gibt es für die einzelnen Landesteile auch lokale Preisspiegel, die diese regionalen Veränderungen miteinbeziehen. Auch die österreichische Mietvereinigung kann bei der Preisermittlung helfen.
Was genau gibt der Preisspiegel an?
Der Preisspiegel beruht auf Erfahrungswerten, genauer gesagt den Immobilienverkäufen des vergangenen Jahres. Diese Verkäufe werden in den Preisspiegel aufgenommen und nach Lage sortiert. So ist beispielsweise erkennbar, dass für eine Immobilie mit den gleichen Eigenschaften in besseren Gegenden mehr Geld auf den Tisch gelegt werden muss als in schlechteren Gegenden.
Welche Auswirkungen hat der Preisspiegel für Mietwohnungen?
Der Preisspiegel ist auch ein wichtiger Maßstab für die Höhe von Mieten in bestimmten Regionen. Fällt eine Wohnung laut dem MRG, dem Mietrechtgesetz, unter den Vollanwendungsbereich, dann ist der Preisspiegel ein wichtiger Maßstab für die Höhe der Miete. Vermieter müssen in diesem Fall genau darauf achten, welchen Betrag sie von ihren Mietern pro Monat verlangen dürfen.
Es gibt natürlich auch Ausnahmen, in denen der Durchschnittswert des Preisspiegels missachtet werden darf. Handelt es sich bei der Immobilie um einen Neubau darf der monatliche Betrag beispielsweise höher ausfallen. Auch bei einer Immobilie in einer besonders guten Lage darf der durchschnittliche Preis überschritten werden. Ist die Wohnung zudem schon möbliert, darf der Mieter ebenfalls mehr verlangen. Diese Sonderfälle müssen einzeln mit den zuständigen Behörden abgeklärt werden.
Ist der Mieter hingegen der Meinung, die Miete in seiner Wohnung ist zu hoch, kann er eine Schlichtungsstelle einschalten. Dann wird die Situation bewertet und ein unabhängiges Urteil gefällt. Wird dem Mieter recht gegeben, hat der Vermieter die Aufgabe, die überschüssige Miete zu erstatten.
Fällt die Immobilie nicht in den Anwendungsbereich des MRG, ist keine Bindung an den Preisspiegel notwendig. Die Höhe der Miete wird dann frei verhandelt.
Faktoren wie die Raumanzahl, die Wohnungsgröße, der allgemeine Zustand der Immobile, deren Lagen und ihre Infrastrukturanbindung können allesamt Faktoren sein, die den Preisspiegel und damit den Wert einer Immobilie positiv und negativ beeinflussen.
Die Genauigkeit des Preisspiegels hängt von der Menge der vorhandenen Werte ab. Wurden im vergangenen Jahr mehr Immobilien verkauft, ist der Preisspiegel zuverlässiger.
Wie sieht die Prognose für die Immobilienpreise in Österreich aus?
Allgemein kann mit einem Anstieg der Preise in Österreich gerechnet werden. Es gibt regionale Ausnahmen, die vor allem in Osten der Republik zu finden sind. Auf dem Land werden die Preise langsamer steigen als in der Stadt.
Wie kann der Preis einer Immobilie zuverlässig ermittelt werden?
Der Preisspiegel ist das Mittel der Wahl. Durch den Vergleich mit ähnlichen Objekten kann der Preis einer Immobilie zuverlässig ermittelt werden.