erstellt am 07.06.2021
Das Vergleichswertverfahren - Österreich.Immobilien

Das Vergleichswertverfahren


Art des Wertvermittlungsverfahrens in Österreich
Neben dem Sachwertverfahren und dem Ertragswertverfahren gibt es in Österreich das Vergleichswertverfahren, um den Wert einer Immobilie zu bestimmen. Unter den drei typischen Verfahren ist das Vergleichswertverfahren dabei das beliebteste.
Ein Grund dafür ist die Genauigkeit des Verfahrens. Während beim Sachwert- und Ertragswertverfahren keine aktuellen Ereignisse mit einbezogen werden, ist die aktuelle Entwicklung des Marktes beim Vergleichswertverfahren ein wichtiger Aspekt. So kann nicht nur ein theoretischer Wert gegeben werden, sondern auch ein realistischer Verkehrswert für die im Fokus stehende Immobilie.

Vergleichbare Grundstücke: Kategorien und Arten
Das Vergleichswertverfahren beruht, wie der Name schon sagt, auf dem Vergleich verschiedener Immobilien und Liegenschaften. Gleichwertige Immobilien, die in die gleiche Kategorie eingeordnet werden können oder derselben Art angehören können mit dem Verfahren besonders gut verglichen werden.
Oft wird das Vergleichswertverfahren benutzt, um Eigentumswohnungen zu analysieren und einen realistischen Verkehrspreis für diese zu bilden. Typische Arten von Wohnungen wären hier die Einfamilienhäuser oder Zweifamilienhäuser. Um den Wert der Immobilien zu berechnen, kommt neben der Art auch die Kategorie ins Spiel. Hier gibt es mehrere äußere Faktoren, die den Preis einer Immobilie beeinflussen können. So sollte beim Vergleichswertverfahren beispielsweise darauf geachtet werden, dass die zu vergleichenden Immobilien in einer ähnlichen Gegend liegen. Die Lage eines Hauses kann den Preis nämlich sehr stark beeinflussen. Außerdem sollte die Preisanalyse zeitlich ohne Verzögerung durchgeführt werden, da unterschiedliche Bewertungszeitpunkte den Verkehrspreis ebenfalls stark beeinflussen können. Der Immobilienmarkt ist dafür bekannt, sehr volatil zu sein, was den Preis der Wohnungen stark schwanken lassen kann.

Erkenntnisse über den Preis durch Kaufpreissammlungen
Wenn es darum geht, den Wert einer Immobilie festzustellen, kommen mehrere einzelne Faktoren zusammen. Im Vergleichswertverfahren müssen zunächst vergleichbare Informationen eingeholt werden, um den Preis richtig anzugeben. Begonnen wird typischerweise mit dem Grundstückswert.
Dieser kann mit Hilfe einer Kaufpreissammlung bestimmt werden. In Österreich gibt es Gutachterausschüsse, die diese Kaufpreissammlungen für verschiedene Grundstücke angeben. Wenn mehr als zehn Grundstücke von einem Gutachterausschuss bewertet worden sind, werden diese zu einer Kaufpreissammlung zusammengefasst.
Zusätzlich kann über Bodenrichtwertkarten der Wert des Grundstücks festgestellt werden. In diesen Karten wurde der Bodenrichtwert für Grundstücke in einer bestimmten Lage festgehalten. In Kombination mit einer Kaufpreissammlung kann so mit der Berechnung des Immobilienwerts auf dem Grundstück begonnen werden. Eigene Marktrecherchen können weiterhin Aufschluss über den Wert der Immobilie geben.

Fazit
Das Vergleichswertverfahren wird angewandt, um den Verkehrswert einer Immobilie zu bestimmen. Besonders in Erbschafts- oder Scheidungsfällen ist diese Information relevant. Auch bei einer Schenkung, einem An- oder Verkauf oder einer Bestandsaufnahme ist die Wertermittlung durch das Vergleichswertverfahren nützlich.
Das Verfahren bietet durch die Berechnungsart einen realistischen Verkehrswert, durch die einfachen Berechnungen ist das Verfahren leicht zu verstehen.
Oft sind jedoch nicht ausreichend viele vergleichbare Immobilien vorhanden, was die Berechnung erschweren kann. Außerdem ist der berechnete Wert durch die Einbeziehung der Marktsituation sehr an ein fixes Datum gebunden.


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