erstellt am 08.06.2021
Das Energiesparhaus - Österreich.Immobilien

Das Energiesparhaus

Ein Traum wird wahr: Wohnen im Energiesparhaus in Österreich



Die neue Art des Wohnens: energiesparend und ökologisch
Die Kosten für Energie steigen von Jahr zu Jahr. Energieeffizient zu leben, wird daher für viele Immobilienbesitzer immer wichtiger. Über zehn Prozent aller österreichischen Immobilienkäufer entscheiden sich für ein Energiesparhaus. Bei Neubauten liegt die Quote sogar noch höher.

1. Was macht ein Energiesparhaus aus?
Wie der Name schon sagt, sind Energiesparhäuser darauf ausgelegt, Energie zu sparen und das vor allem im Bereich Heizung und Warmwasser. Die Häuser verwenden zwischen 15 und 70 kWh/m² pro Jahr zum Heizen auf. Der Verbrauch an Heizöl sollte maximal sieben Liter pro Jahr und Quadratmeter betragen. Erreicht werden die Zielwerte dank erneuerbarer Energien und spezieller Wärmedämmungen.

2. Wann ist ein Haus ein Energiesparhaus?
Energiesparhäuser sind nicht gleich Energiesparhäuser. Je nach Energieverbrauch werden sie in unterschiedliche Kategorien eingeteilt:



  • Drei-Liter-Häuser: Pro Jahr und Quadratmeter werden maximal 3 Liter Heizöl verbraucht.

  • Niedrigenergiehäuser: Sieben Liter Heizöl sind der maximale Verbrauch pro Jahr und Quadratmeter (= 70 Kilowattstunden).

  • Passivhäuser: Der Hauptteil der Energie wird aus passiver Wärme (z. B. durch moderne Lüftungsanlagen oder der Wärme von Geräten im Haus) gewonnen. Nur 15 Kilowattstunden pro Jahr und Quadratmeter stammen aus externen Quellen.

  • Nullenergiehäuser: Sie funktionieren ohne externe Energiequellen. Die verwendete Energie wird selbst generiert, z. B. durch Solarthermen.

  • Plusenergiehäuser: Diese Häuser generieren sogar mehr Energie, als sie aufwenden, um das Haus zu heizen.



3. Welche Werte sind im Energieausweis zu finden?
Der Immobilienmarkt in Österreich ist vielfältig: Es gibt Immobilenangebote in allen Preisklassen und Größen. Städter leben meist in Wohnungen, während auf dem Land eher Häuser gekauft oder gemietet werden. In den Großstädten findet man das breiteste Angebot an Eigentumswohnungen, die zum Verkauf stehen. Die beliebtesten Objekte sind Zwei- oder Dreizimmerwohnungen in der mittleren Preiskategorie. Innsbruck, Wien und Salzburg zählen zu den teuersten Städten. Dementsprechend sind hier auch die Preise für Immobilien höher als im Rest des Landes und es werden mehr Luxusimmobilien angeboten. Günstigere Wohnungen findet man in den Vororten oder in großen Wohnanlagen in der Nähe von Industriegebieten. Neue, moderne Wohnungen werden überwiegend in den Städten und Großstädten angeboten. Vor allem Familien gelten als Zielgruppe für Neubauten, weswegen diese Bauobjekte oft etwas größer sind. Es ist Vorschrift, dass alle Neubauten und Gebäude, die verkauft, neu saniert oder vermietet werden, einen Energieausweis haben müssen. Der Ausweis enthält Informationen bezüglich der Energieeffezienz und für Energiesparhäuser werden die folgenden Werte eingetragen:



  • A++: Passiv- und Plusenergiehäuser erreichen Top-Werte in dieser Kategorie.

  • B bis A+: In dieser Kategorie findet man Niedrigenergiehäuser. Sie werden KfW 70, KfW 60, oder KfW 40 Haus genannt (je nach Heizwärmebedarf).



Lt. der österreichischen Norm für Energiestandards ÖNORM H 5055 und ENEV von 2016 müssen Neubauten sich mindestens im Zielwert C bewegen. Das einspricht einem maximalen Heizwärmebedarf von 100 kWh pro Jahr und Quadratmeter. Ziel ist es den maximal erlaubten Heizwärmebedarf für Neubauprojekte Stück für Stück zu reduzieren.

4. Was kostet ein Energiesparhaus?
Die Gesamtkosten für ein Energiesparhaus während der Bauphase sind zunächst einmal teurer als für ein herkömmlich gebautes Einfamilienhaus. In den Anschaffungspreis integriert sind auch Kosten für spezielles Dämmmaterial, den Einbau von Niedrigenergiebauteilen, Komfortlüftungen und mit erneuerbaren Energien betriebene Heizsysteme. Im Durchschnitt muss somit mit bis zu 20 Prozent höheren Kosten gerechnet werden. Wegen der speziellen Anlagen der Energiesparhäuser fallen auch die Wartungskosten höher aus als die für gewöhnliche Häuser. Wer ein günstigeres Energiesparhaus bauen möchte, sollte auf ein Energiespar-Fertighaus setzen. Mit allen speziellen energiesparenden Vorrichtungen haben sie insgesamt ein ähnliches Preisniveau wie ein herkömmliches Massivhaus. Langfristig ist ein Energiesparhaus im Unterhalt jedoch günstiger.

5. In welchen Teilen Österreichs findet man Energiesparhäuser?
Vor ca. 20 Jahren wurde Österreichs erstes Passivhaus errichtet. Trotz immer strengerer Gesetze im Bereich Energieverbrauch sind Energiesparhäuser noch längst kein Standard in Österreich. Generell findet man mehr Energiesparhäuser auf dem Land, meist etwas außerhalb des Ortskerns in Neubaugebieten. Grund hierfür ist, dass die Anzahl der neugebauten Einfamilienhäuser in ländlichen Gegenden höher ist. Hierbei handelt es sich meist um Fertighäuser. Besonders oft entscheiden sich junge Familien für ein Energiesparhaus in Fertigbauweise.

6. Was sind die Vor- und Nachteile von Energiesparhäusern?
Der größte Vorteil der Energiesparhäuser liegt ganz klar in ihrer hohen Energieersparnis. Doch es gibt weitere Vorteile und auch einige Nachteile:



Vorteile 

  • Bis zu 70 Prozent weniger Kosten für Energie

  • Weniger CO2-Ausstoß und somit sehr umweltfreundlich

  • Meist als Fertighaus verfügbar und somit unkomplizierter Bau

  • Raumklima ist angenehmer als in herkömmlichen Häusern



Nachteile 

  • Kosten für Dämmung fallen höher aus

  • Anschaffungskosten sind ebenfalls höher

  • Teurere Wartungs- und Instandhaltungskosten



7. Wie wird energiesparsames Bauen gefördert?
Die EU möchte ihren CO2-Ausstoß verringern und ihre Energiebillanz verbessern. Sowohl Unternehmen als auch Privathaushalte sollen bei der Erreichung dieser Ziele mitwirken. Durch günstigere Kredite und Zuschüsse werden energieeffizientes Bauen, Renovieren oder Kaufen daher in ganz Österreich gefördert. Die Bauförderung ist Sache der Bundesländer. In den meisten Bundesländern wird der Bau von Energiesparhäusern mit einem bezuschussten Kredit mit einer Laufzeit von etwa 27,5 Jahren gefördert. Es wird außerdem ein bundesländerübergreifender Scheck für thermische Sanierungen vergeben. Mit ihm werden Bauvorhaben wie die Umstellung von Heizsystemen oder der Wechsel zu einer besseren Dämmung unterstützt. Die Fördersummen liegen zwischen 3.000 und 8.000 Euro. Voraussetzung ist allerdings, dass der Heizwärmebedarf nach der Sanierung um mindestens 50 Prozent niedriger ausfällt. Einmalige Zuschüsse für Solaranlagen oder Ökostrom von Energiesparhäusern werden oftmals auch von Gemeinden vergeben.

8. Wie kann eine Förderung beantragt werden?
Da die Förderung auf Bundeslandebene stattfindet, sind die Anforderungen je nach Bundesland unterschiedlich. In allen Bundesländern muss jedoch der Energieausweis und der Bauplan vorgelegt werden. Eine weitere gemeinsame Voraussetzung ist, dass der geplante Bau später als Hauptwohnsitz genutzt wird. Wichtig ist, dass ein Antrag auf Förderung immer vor Beginn des Baus eingereicht werden muss. Oftmals gibt es auch eine feste Frist, innerhalb derer der Umbau oder Neubau fertiggestellt werden muss. Sollte diese Frist nicht eingehalten werden, kann das Bundesland eventuell die Rückzahlung der Förderung verlangen. Der Anspruch auf den Zuschuss kann ebenfalls erlöschen, falls der eingereichte Bauplan nicht eingehalten wird oder andere Baumaterialien verwendet werden, als die im Antrag genannten. Bauherren müssen final nachweisen, dass sie sich an die vereinbarten Vorgaben gehalten haben.
Unser Tipp:Holen Sie sich bei der Planung Unterstützung von Energieberatern oder Baufinanzierungsexperten. Diese kennen die Voraussetzungen für staatliche Zuschüsse ganz genau und helfen dabei, so viele Förderungssummen wie möglich einzustreichen. Evtl. kann es sich sogar lohnen, die Bauplanung gemäß der Förderungsvorgaben anzupassen.

9. Welche Vorteile hat der Bau eines Energiesparhauses als Fertighaus?
Die meisten Fertighäuser werden als Energiesparhäuser geplant. Da die Bauteile perfekt aufeinander abgestimmt sind, werden meist keine Wärmebrücken benötigt. Spezielle Anschlüsse für Heizsysteme und Lüftungsschächte sind eingeplant. Somit ist das Fertig-Energiesparhaus perfekt dafür ausgelegt, eigene Energie zu erzeugen. Wenn es um ein energiesparendes Haus geht, ist ein Fertighaus die günstigste Variante. Ein weiterer Vorteil: Das Haus steht innerhalb weniger Tage.


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