erstellt am 08.06.2021
Das Architektenhaus  - Österreich.Immobilien

Das Architektenhaus 

Traumhaus statt Haus von der Stange? 


Sie träumen von einem eigenen Haus? Dann gehören Sie zu der Mehrzahl der Österreicher. Immerhin fast 75 % aller Österreicher träumen von einem eigenen Haus. Jeder Österreicher hat jedoch andere Vorstellungen von seinem Traumhaus, sodass persönliche Wünsche des Baustils, der Grundrissgestaltung und der Ausstattung in unendlich vielen Kombination auftreten. Daher fällt die Wahl häufig gegen ein Haus „von der Stange“ als Fertighaus für ein Architektenhaus aus, dass speziell auf die Bedürfnisse und Wünsche der Bewohner angepasst ist. 

1. Was sind Architektenhäuser? 
Unter Architektenhaus wird häufig ein modernes Haus mit außergewöhnlichen Grundrissen und gemischten Baustilen verstanden, dass zwar sehr schön anzusehen ist, aber nur sehr eingeschränkt genutzt werden kann. Architektenhäuser sind allerdings viel mehr Häuser, die von Architekten individuell geplant worden sind. Jedes Massivhaus kann ein Architektenhaus sein, meist in Form von Ein- oder Zweifamilienhäusern. Jedes dieser Häuser ist einzigartig und dennoch für seine Besitzer perfekt gebaut und geeignet. 

2. Gibt es regionale Unterschiede? 
Fertighäuser finden sich vornehmlich in den Ballungszentren. Aufgrund der höheren Grundstückspreise sind die Budgets für den Hausbau häufig kleiner als auf dem Land. Daher fällt die Entscheidung dort häufig für ein Fertighaus aus. Individuelle massive Architektenhäuser finden sich besonders im Burgenland und der Steiermark wieder. Insgesamt legt die Bevölkerung auf dem Land überdurchschnittlich viel Wert auf individuelle Häuser. 

3. Architektenhäuser sind teuer? 
Häufig werden Architektenhäuser mit sehr hohen Kosten verbunden. Durch individuelle Planung und Bauausführung ist der Aufwand für ein Architektenhaus höher als bei einem Fertighaus. Die Preise pro Quadratmeter liegen bei bezugsfertigen Fertighäusern häufig bei 1.100 Euro. Für individuell geplante Häuser liegt dieser Preis oft um ca. 200 Euro höher. Auf die Quadratmeter gerechnet kann hier schon ein beträchtlicher Preisunterschied entstehen. Auch die Kosten für Planungsaufträge und die Baunebenkosten sind höher als bei Fertighäusern. 

4. Welche Schritte sind zu beachten? 
Für die Planung, die Umsetzung und den Bau eines Architektenhauses müssen mehrere Schritte befolgt werden. Zu Beginn findet ein Beratungsgespräch mit einem Architekten der Wahl statt. Hier legt der Bauherr in Zusammenarbeit mit dem Architekten die Wünsche fest und prüft Grundstückspläne. Erste Skizzen werden bereits jetzt angefertigt. Im Folgenden beginnt die Planungsphase: Der Architekt fertigt in Absprache mit einem Statiker und dem Bauherren Vorentwürfe der Grundrisse bis zu den endgültigen Bauplänen. Diese Baupläne werden zur Beantragung der Baugenehmigung mit weiteren Dokumenten der Bauaufsichtsbehörde zugesandt. Im Falle einer Ablehnung der Baugenehmigung werden die Pläne genehmigungsreif geändert. Nachdem die Baugenehmigung erteilt wurde, holt der Architekt Angebote für die Bauleistung ein. Nach Auftragsvergabe beginnt der Bau. Eventuell übernimmt der Architekt Aufgaben der Bauleitung. Am Ende, wenn der Bau fertiggestellt wurde, wird dieser vom Bauherr und Architekten abgenommen. 

5. Was kostet mich ein Haus nach dem Bau? 
Maßgeblich für die Kosten eines Gebäudes sind die Betriebskosten. Hierrunter verstehen wir die Kosten die der Betrieb des Hauses verursacht, beispielsweise Energie- und Wasserkosten. Ob das Haus nun von einem Bauträger, einem Fertighaushersteller oder einem Architekten geplant und gebaut wurde, ist für die Betriebskosten nicht entscheidend. Betriebskosten werden von Faktoren wie Energieeffizienz, die Bauweise und Verarbeitung, die technischen Einrichtungen, der Größe des Gebäudes und zu einem wesentlichen Teil vom Nutzungsverhalten beeinflusst. Selbstverständlich spielen auch die Energiekosten eine große Rolle. Ein etwa 130 Quadratmeter großes Einfamilienhaus verursacht im Schnitt 350 € monatliche Betriebskosten. 

6. Ein guter Architekt = ein Glücksgriff? 
Die Suche nach einem guten Architekten sollte gut durchdacht und geplant werden. Die Entscheidung einen falschen Architekten zu beauftragen, kostet viel Zeit und Nerven. Aber eins vorab: Sollten sich wider Erwarten die Erwartungen an den Architekten nicht erfüllen, muss das Projekt nicht beendet werden. Es reicht aus, den Vertrag zu kündigen und den Architekten für seine Leistungen zu vergüten. Ein anderer Architekt kann dann an der Stelle anknüpfen, an der das Projekt gekündigt wurde. Architekten profitieren häufig von Mundpropaganda. Hat einer der Bekannten eventuell mit einem Architekten gute Erfahrungen gemacht? Oder ein zukünftiger Nachbar? Weitere hilfreiche Stellen sind die Zentralvereinigung der Architekten oder die Plattform Austria-Architects. Selbstverständlich können auch regionale Baufirmen Referenzen abgeben. 
Als Tipp: Bei einem ersten Beratungsgespräch ist es häufig hilfreich, sich Referenzen vorlegen zu lassen und, wenn möglich, bereits geplante, fertige Häuser zu besichtigen. Viele Architekten bieten diese Möglichkeit an. 

7. Gibt es Vor- und Nachteile bei Architektenhäusern? 
Die Frage nach Vor- und Nachteilen muss jeder Bauherr mit sich selbst ausmachen. Selbstverständlich gibt es sowohl Vor- als auch Nachteile für den Bau eines Architektenhauses. Als Vorteile kommt zum Beispiel die Möglichkeit des individuellen Wohnens in Betracht. Das Haus ist perfekt auf die Bedürfnisse der Bewohner zugeschnitten. Der Bauherr verfügt über eine einzigartige Immobilie, die perfekt zu ihm passt und sich von den sonstigen Häusern deutlich abhebt. Leider erschwert dieser perfekte Zuschnitt einen eventuellen Wiederverkauf, wenn der Zuschnitt den potentiellen Käufern nicht gefällt. Der Architekt begleitet das Bauvorhaben professionell von der ersten Minute an und kann so wertvolle Tipps zu Möglichkeiten des Bauens, Förderungen und Finanzierungen geben. Er verfügt über ausreichend Erfahrung und kann die Arbeiten am besten koordinieren und kontrollieren. Ein Architektenhaus kann perfekt auf die Gegebenheiten vor Ort angepasst werden und so das Maximum aus dem Grundstück und der Umgebung herausholen. Ebenso wird der Architekt nur bewährte und qualitativ hochwertige Materialien verbauen, was den Wert des Hauses steigert. 
Neben dem erschwerten Wiederverkauf gibt es jedoch auch einige Nachteile. Architektenhäuser sind durch die Beauftragung von Architekten und der höheren Ausstattung teurer als Fertighäuser. Fertighäuer bieten weiterhin den Vorteil, dass die Bauzeit sehr gut einzuschätzen ist. Bei individuell geplanten Häusern ist dies weitaus schwieriger. Ebenso haben sich Fertighäuser in der Praxis bei den Nutzern bewährt. Architektenhäuser können durch Planungsfehler für eine Dauernutzung sehr unpraktisch sein. 

8. Gibt es Einsparpotentiale? 
Ein Architektenhaus zu einem günstigeren Preis gibt es, wenn zum Beispiel Fertighäuser lediglich den eigenen Wünschen angepasst werden. Der Planungsaufwand ist dann nicht so groß, wie bei einer komplett eigenständigen Planung, hierdurch können Kosten eingespart werden. Das Fertighaus wird durch eine kleine Grundrissänderung, andere Fassadengestaltung oder Anbau einer Terrassenüberdachung oder sogar eines Wintergartens zu einem individuellen Architektenhaus. 

9. Was zeichnet ein modernes Haus aus? 
Der Trend geht eindeutig zu immer größeren Wohneinheiten. Durchschnittlich 130 Quadratmeter sind heutige Einfamilienhäuser groß. Auf lange Verbindungsflure wird verzichtet. Offenes Wohnen ist das Stichwort. Küche und Wohnzimmer werden verbunden, im Wohnzimmer befindet sich eine Ecke als Arbeitszimmer, in der Verbindung von Wohnzimmer und Küche befindet sich ein Esstisch als Familientreffpunkt. Schlafzimmer und Kinderzimmer werden großzügiger gestaltet und aus Badezimmern werden heutzutage kleine Wellnessoasen. Neben klassischen Einfamilienhäusern mit Satteldach finden sich heutzutage immer häufiger Stadtvillen in den Neubaugebieten vor.


Ergebnisse werden geladen ...