erstellt am 08.06.2021
Hypothekendarlehen  - Österreich.Immobilien
Hypothekendarlehen 

Hypothekendarlehen 


In der heutigen Finanzwelt gibt es viele verschiedene Darlehensformen und Finanzierungsprodukte. Bei einer dieser Darlehensformen handelt es sich um das sogenannte Hypothekendarlehen. Dabei handelt es sich um einen Kredit, der durch eine Immobilie abgesichert wird. Diese Besicherung hat einige Vorteile für die Kreditnehmer. Dennoch kennen sich nur sehr wenige Kreditnehmer damit aus. Wir gehen daher im nachfolgenden Artikel ausführlich auf das Hypothekendarlehen ein und erklären die wichtigsten Details dieser besonderen Darlehensform. 

Was genau ist eine Hypothek? 
Die Hypothek wird grundsätzlich als Grundpfandrecht bezeichnet. Mit einem Grundpfandrecht werden in der Regel langfristige Immobilienkredite besichert. Die Hypothek wird bei der Finanzierung einer Immobilie (Haus oder Eigentumswohnung) im Grundbuch eingetragen. Die Bank, die die Immobilie finanziert, hat durch die Hypothek zahlreiche Rechte an der Immobilie. Kann ein Darlehensnehmer seinen durch die Hypothek besicherten Kredit nicht mehr zurückzahlen, so ist die Bank berechtigt, die Immobilie zu verkaufen und den Verkaufserlös zur Tilgung des Darlehens zu verwenden. 
Im Normalfall orientiert sich die Höhe der eingetragenen Hypothek an der Höhe der aufgenommenen Kredite. Möchte jemand einen Kredit in Höhe von 200.000,00 EUR zur Finanzierung einer Immobilie aufnehmen, so wird die Bank eine Hypothek in Höhe von 200.000,00 EUR im entsprechenden Grundbuch eintragen. Die Höhe der Hypothek entspricht häufig auch ungefähr dem Wert des finanzierten Objektes. Wurde das Darlehen erfolgreich zurückgezahlt, kann die Hypothek aus dem Grundbuch gelöscht werden. Viele Banken tragen inzwischen übrigens keine Hypotheken, sondern Grundschulden im Grundbuch ein. Bei der Grundschuld handelt es sich um eine leicht abgewandelte Form der Hypothek. 

Welche verschiedenen Formen von Hypothekenkrediten werden unterschieden? 
Grundsätzlich lassen sich zwei verschiedene Formen von Hypothekenkrediten unterscheiden. Auf der einen Seite gibt es die Tilgungshypothek, die auch Annuitätendarlehen genannt wird. Dabei handelt es sich um einen Kredit, bei welchem Darlehensnehmer zu Beginn der Laufzeit mit der Bank eine feste monatliche Rate (Annuität) vereinbaren. Diese Rate setzt sich aus dem Zins und der Tilgung zusammen. Der Zins bleibt über die komplette Laufzeit gleich. Das führt dazu, dass zu Beginn der Laufzeit ein hoher Zinsanteil und nur ein geringer Tilgungsanteil geleistet wird. Der Zinsanteil sinkt jedoch immer weiter ab, sodass der Tilgungsanteil steigt. 
Auf der anderen Seite gibt es die sogenannte Festhypothek. Bei dieser Kreditform werden zu Beginn Zinssatz und Laufzeit des Darlehens festgelegt. Das führt dazu, dass Kreditnehmer genau wissen, wann sie mit der Rückzahlung des Darlehens fertig sind. Der Zinssatz kann jedoch im Laufe der Jahre steigen oder fallen, da er nicht festgeschrieben ist. Somit kann sich die monatliche Rate entsprechend erhöhen oder reduzieren. 

Welche Vor- und Nachteile hat ein Hypothekenkredit? 
Zu den Vorteilen des Hypothekendarlehens zählt, dass es in der Regel eine sehr niedrige Verzinsung aufweist. Das hängt mit der sehr guten Besicherung des Darlehens zusammen. Natürlich richtet sich der von der Bank vergebene Zinssatz letztlich nach der Höhe des Risikos. Das Risiko ist aber im Vergleich zu normalen Verbraucherkrediten ohne grundpfandrechtliche Absicherung wesentlich niedriger. Aus diesem Grund profitieren Darlehensnehmer beim Hypothekendarlehen von attraktiven Konditionen. 
Ein zusätzlicher Vorteil besteht darin, dass Kreditnehmer zwischen festen und variablen Zinsen wählen können. Ein fester Zins sorgt für eine gleichbleibende Rate und hohe Planungssicherheit. Wer in der Zukunft sogar fallende Zinsen am Kapitalmarkt erwartet, kann mit variablen Zinssätzen davon profitieren. Zusätzlich können Kreditnehmer unbegrenzt Sondertilgungen leisten, wenn sie einen variablen Zinssatz vereinbart haben. Kunden, die einen festen Zinssatz haben, können in der Regel jährlich 10 % der ursprünglichen Darlehenssumme als Sondertilgung in das Darlehen einfließen lassen. 

Was kostet ein Hypothekendarlehen? 
Grundsätzlich sind die Kosten für Hypothekendarlehen, im Vergleich zu normalen Ratenkrediten, niedriger. Das liegt an den sehr günstigen Zinssätzen. Doch bei der Aufnahme von Hypothekendarlehen gibt es zahlreiche Kosten, die bei der Aufnahme eines gewöhnlichen Verbraucherkredits nicht anfallen. Dazu zählen das Disagio, die Bereitstellungszinsen, die Kosten für die Grundbucheintragung sowie Bewertung der Immobilie, die Bearbeitungsgebühren der Bank und die Kosten für den Notar. 

Die vielfältigen Kosten können von Bank zu Bank variieren. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Hypothekendarlehen verschiedener Kreditinstitute miteinander zu vergleichen. Grundsätzlich sollten Interessen jedoch beachten, dass der Zinssatz nicht die einzige Kostenkomponente ist. Ein niedriger Zinssatz sorgt deshalb nicht automatisch dafür, dass das komplette Darlehen sehr günstig ist. 

Wie können Verbraucher günstige Hypothekenkredite finden? 
Verbraucher sollten vor der Aufnahme langfristiger Hypothekendarlehen in jedem Fall einen Vergleich verschiedener Kredite durchführen. Es gibt inzwischen viele verschiedene Kreditanbieter auf dem Markt, die mit völlig unterschiedlichen Konditionen werben. Grundsätzlich ist der Sollzins natürlich eine Orientierungsgröße, auf die Interessenten schauen sollten. Dennoch ist der Sollzinssatz nicht die einzige und maßgebliche Vergleichskomponente. 
Viel entscheidender ist der Vergleich der effektiven Zinssätze, da diese alle Kosten und Gebühren beinhalten, die im Zuge der Kreditaufnahme anfallen. Weiterhin sollten potenzielle Darlehensnehmer die Gesamtkosten der Darlehen miteinander vergleichen. Dazu ist es erforderlich, Kredite mit gleich hoher Darlehenssumme für den Vergleich heranzuziehen. Außerdem sollte in einen Vergleich auch die Bewertung der Immobilie und somit die Höhe einer möglichen Hypothek einfließen.
Die beste und einfachste Möglichkeit, günstige Hypothekenkredite zu finden, besteht jedoch darin, auf eine Niedrigzinsphase zu warten. In Zeiten niedriger Marktzinsen sind die Konditionen für Hypothekendarlehen ebenfalls sehr niedrig. Niedrige Zinsen führen zwangsläufig zu geringeren Gesamtkosten. Verbraucher sollten sich immer vor Augen führen, dass der Zinssatz die Hauptkostenkomponente ist. In Zeiten niedriger Marktzinsen ist es zudem empfehlenswert, einen festen Zinssatz mit gleichbleibender Annuität zu wählen. 

Wie können Verbraucher bei der Aufnahme eines Hypothekenkredits Geld sparen? 
Verbraucher können viel Geld sparen, wenn sie mit der Bank gute Konditionen bzgl. des Hypothekendarlehens aushandeln. Es ist ratsam, eine hohe monatliche Annuität zu vereinbaren, weil das die Restschuld schnell senkt. Eine schnelle Rückzahlung hilft dabei, die Kosten zu reduzieren. Insbesondere zu Beginn der Laufzeit sind die Zinskosten extrem hoch. Weiterhin sollten Kunden eine hohe Sondertilgungsmöglichkeit aushandeln und diese auch regelmäßig nutzen. Das führt ebenfalls dazu, dass die Restschuld schnell sinkt und Kosten gespart werden. Es ist zum Beispiel möglich, die jährlichen Steuererstattungen komplett als Sondertilgung in das Darlehen fließen zu lassen.


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