Die Kosten für das Einfamilienhaus
Kalkulation der Kosten von Einfamilienhäusern in Österreich
Die Österreicher leben gerne in den eigenen vier Wänden. Insgesamt sind etwa 60 % der Österreicher Eigenheimbesitzer, im Burgenland sogar stolze 72 Prozent. Nur die Hauptstadt Wien bildet einen negativen Ausreißer mit etwa 35 % Eigenheimbesitzern. Insgesamt lebt somit aber auch in der Hauptstadt jeder dritte Bewohner im eigenen Heim und muss keine Miete mehr zahlen. Vermutlich jeder Österreicher, der noch kein Eigenheim besitzt, träumt zumindest davon. Doch wie hoch sind die Baukosten für eine Immobilie inklusive Grundstück wirklich?
Ein anderer Gedanke ist: Wer keinen Neubau möchte, kann auch darüber nachdenken eine Bestandsimmobilie zu erwerben.
Für den Neubau eines Hauses ist zunächst eine Kostenplanung erforderlich. Diese sollte alle Preisfaktoren enthalten, die beim Bau eines Hauses entstehen können. Hierbei werden die Kosten des Fundamentes bis zum Dach ermittelt, die Terrasse und die Garage müssen enthalten sein. Hier gibt es Vorteile, wenn Sie eine Bestandsimmobilie erwerben wollen: Die Kosten stehen bereits weitgehend fest. Eventuell fallen lediglich kleinere Renovierungsarbeiten an. Zusätzlich Kosten fallen für einen Gutachter an. Wenn Sie eine Bestandsimmobilie erwerben möchten, sollten Sie unbedingt einen Gutachter durch das Haus schicken, der Sie auf Mängel und mögliche Schwachpunkte hinweist.
Einen weiteren Kostenfaktoren vergessen oft viele: Die Kaufnebenkosten wie Gebühren für Makler, Gebühren für die Eintragung in das Grundbuch, Notargebühren und die Grunderwerbssteuer. Insgesamt betragen diese Kosten durchaus über zehn Prozent des Kaufpreises. Bedenken Sie ebenso, dass Sie nicht alle Möbel aus Ihrer Wohnung mit in das neue Haus nehmen wollen. Planen Sie hierfür ebenfalls etwa 15 % ein.
Die Kosten für einen Quadratmeter Wohnfläche in Bestandsimmobilien variieren sehr stark. Während ein Quadratmeter in Wien etwa 4.000 Euro kosten wird, kommen Sie im Burgenland mit ca. 1.600 Euro je Quadratmeter deutlich günstiger weg. Doch auch innerhalb dieser Regionen gibt es starke Abweichungen in beide Richtungen. Hier kommt es im Wesentlichen auf die Infrastruktur des Ortes an und ob Sie gegebenenfalls in ein touristisch geprägtes Gebiet ziehen wollen.
Grundstück und Nebenkosten
Teure Grundstückspreise bedeuten hohe Kosten für einen Neubau, aber auch hohe Kosten für den Erwerb einer Bestandsimmobilie. Niedrige Grundstückspreise bedeuten das Gegenteil. Ein Quadratmeter Grundstück kann in ländlichen Regionen etwa 100 Euro Kosten, mit Glück sogar weniger. In Toplagen sind jedoch auch Preise von mehr als 500 Euro pro Quadratmeter keine Seltenheiten. Zusätzlich ist bei einem Neubau zu beachten, dass die Erschließungs- und Grundstückskosten zu den Neubaukosten oben drauf gerechnet werden müssen – während diese bei einer Bestandsimmobilie bereits im Kaufpreis enthalten sind.
Weitere Kosten die anfallen können sind unter anderem:
- Genehmigungskosten für die Baugenehmigung
- Vermessungsarbeiten und der amtliche Lageplan
- in manchen Regionen müssen Bodengutachten beauftragt werden
- Erschließungskosten des Grundstückes
- eventuelle Abrisskosten bestehender Gebäude
- Trockenlegungsarbeiten oder Rodungsarbeiten
- eventuell eine Baustraße
- Baustromkosten
- Bauversicherungen
- Architektenhonorar
- Entsorgung des Bauschutts
Wie hoch sind die Kosten für ein Einfamilienhaus?
Festpreise durch Bauträger
Als Beispiel wählen wir ein Einfamilienhaus auf einem zu erwerbenden Grundstück. Möchten Sie hohe Sicherheit im Hinblick auf die Kosten, ist die Beauftragung eines Bauträgers oder eines Fertighausherstellers die erste Wahl. Sie erhalten von den Anbietern dann einen Festpreis, der für Sie leicht zu kalkulieren ist. Achten Sie allerdings auf die unterschiedlichen Formulierungen von „schlüsselfertig“ und „bezugsfertig“.
Gegebenenfalls können Sie durch Eigenleistungen den Festpreis noch etwas drücken – wenn Sie dafür Zeit und Muße haben. Lesen Sie in jedem Fall jede Position des Vertrages gründlich durch und stellen Sie Fragen zu den einzelnen Punkten.
Kostenrahmen mit Architekten
Einen Kostenrahmen erhalten Sie, wenn Sie Ihr Traumhaus mit Hilfe eines Architekten planen und bauen wollen. Einen Festpreis kann Ihnen der Architekt nicht festsprechen. Eine kleine Orientierung können wir jedoch bereits geben:
Durchschnittlich kostet der Neubau eines Einfamilienhauses in Österreich etwa 1.100 Euro bis zu 2.000 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche. Zusätzlich kommen die Kosten für die Außenanlage hinzu. In welchem Rahmen sich Ihr Haus bewegt, hängt von Ihren Wünschen und Ansprüchen ab. Je größer Ihre Ansprüche, desto teurer ist der Quadratmeter. Nach oben sind dem Ganzen quasi keine Grenzen gesetzt.
Eine Menge Geld lässt sich mit sogenannten Minihäusern oder auch Tiny Houses sparen. Wer mit maximal zwei Personen zusammenlebt, sollte sich mit dieser speziellen Art von Häusern beschäftigen. Neben Geld und Platz sparen steht bei diesen Häusern der Umweltaspekt im Mittelpunkt. Minihäuser sind häufig vollkommen autark und aus nachhaltigen Rohstoffen hergestellt.
Eigenleistung und preiswerte Ausstattung
Teilweise kann es vorkommen, dass Sie Ihr Geld begrenzter ist als Ihre Zeit. Verfügen Sie dann zusätzlich noch über etwas handwerkliches Geschick, können Sie eine Menge Geld sparen, indem Sie bestimmte Arbeiten selbst durchführen. Eventuell haben Sie auch eine große Familie, in der viel handwerkliches Know-How vorhanden ist. Für Eigenleistungen eignen sich insbesondere alle nicht sicherheitsrelevanten Arbeiten. Zum Beispiel kann der Außenputz, das Fliesenlegen oder Löcherbohren in Eigenleistung erfolgen. Zu den Einsparungsmöglichkeiten kann Ihnen der zuständige Architekt oder Bauträger Zahlen liefern.
Noch mehr Geld als mit Eigenleistungen können Sie sparen, indem Sie eine günstige, aber dennoch gute Ausstattung wählen. Einsparpotentiale ergeben sich im Bereich der Küche, Badezimmer, Fenster und Türen oder Elektrik. Vielleicht tut es für den Anfang in Ihrem Haus ein einfaches Badezimmer anstatt einer Wellnessoase, in der Sie stundenlang Zeit verbringen wollen. Auch eine preiswerte Küche kann Ihnen viel nützen, möglicherweise genauso viel wie eine gut 20.000 Euro teure Nobelküche aus dem Fachhandel. Sobald Sie wieder über mehr Geld verfügen, können Sie selbstverständlich alle Ihre Träume verwirklichen. Aber muss so etwas unbedingt am Anfang sofort vorhanden sein?
Die Außenanlage - häufig unterschätzt
Ein schickes Häuschen sieht noch viel schöner aus, wenn die passenden Außenanlagen den Rahmen bilden. Zu den Außenanlagen zählen die Garage oder ein Carport, eine Einfahrt, Beete, Bäume, eine Einfriedung sowie ein Tor. Die Außenanlagen werden häufig preislich unterschätzt. Erdarbeiten sind in der Regel relativ teuer. Wenn sogar der Mutterboden neu aufgetragen werden muss, wird es richtig teuer. Eventuell stehen sogar noch eine Terrasse mit Überdachung und ein Gartenhäuschen auf der Wunschliste. Teilweise bietet es sich an, die Wünsche nach hinten zu verschieben und klein anzufangen. Für den ersten Sommer reicht sicherlich ein Außensitz mit Sonnenschirm statt einer überdachten Terrasse. Ein weiterer Vorteil einer schrittweisen Vorgehensweise: Sie können sich jedes Jahr über eine neue Attraktion in Ihrem Garten freuen und haben immer wieder ein neues Ziel vor Augen.